Claire Williams fordert: Schluss mit öffentlichen Experimenten

, 12.04.2016

Die Rückkehr zum alten Qualifying-System ist für Claire Williams eine Erleichterung - Dennoch fordert sie, dass die Formel 1 aus dem Qualifying-Debakel lernen solle

Nach einem langen Hin und Her kehrt die Formel 1 nun doch zum Qualifying-Format der Saison 2015 zurück. Eine Erleichterung für Claire Williams, die den Rennstall ihres Vaters führt. "Das ist, was Fans, Medien und unsere Partner wollen." Bis zuletzt hatte Bernie Ecclestone versucht, den Schritt zurück zu verhindern, da das Ausscheidungsverfahren potenziell die Startreihenfolge durcheinander gebracht und so mehr Überholmanöver am Sonntag provoziert hätte. Das 2015er-Quali wurde gar nicht als Option zur Abstimmung gestellt.

Nun aber haben sich die Teams mit einem gemeinsamen Vorstoß durchgesetzt und das alte System kehrt zurück. Williams fordert, dass die Formel 1 aus dem neuerlichen Debakel lernen solle: "Wir müssen uns mehr Zeit nehmen, über Vorschläge nachzudenken." Ihrer Meinung nach seien die Qualifying-Beschlüsse eine klassische Kurzschlussreaktion gewesen.

So kam es, dass die Bewährungsprobe für das neue Format ohne Generalprobe in Australien stattfand. Und voll in die Hose ging. "Man sollte keine Szenarien in aller Öffentlichkeit durchspielen", fordert Williams. "So etwas sollte hinter verschlossenen Türen stattfinden."

Für 2017 steht aber wieder die Frage im Raum, ob das Qualifying geändert werden solle. Wir werden jetzt ausreichend Zeit haben, um für 2017 ein geeignetes System zu erarbeiten", sagt Williams. Obwohl die Fans sich mit dem nun wieder zurückkehrenden Format über die Jahre angefreundet haben, sind Promoter teilweise unzufrieden damit, dass viele Teams in Q1 nur einmal auf die Strecke gehen.

Erst aus diesem Grunde wurde das Ausscheidungsformat eingeführt - um die Teams zum Fahren zu zwingen. Doch das Gegenteil war der Fall, manche Teams gingen gar nicht erst raus, um Reifen zu sparen. Mehr Reifensätze könnten das Problem lösen, doch das würde wiederum die Kosten nach oben treiben und wird kaum mehrheitsfähig werden.

Die offiziell noch stellvertretende Williams-Teamchefin verteidigt die Maßnahmen zur Verbesserung der Show. "Wir müssen schauen, was wir auf und neben der Strecke bieten und sichergehen, dass wir unsere bisherigen Zuschauer halten und eine neue Generation Fans anlocken", sagt die 39-Jährige. Die zurückgehenden Zuschauerzahlen zwingen die Formel 1 zu Änderungen, manchmal zu Aktionismus. Und ob das Ziel mit mehr Show-Maßnahmen erreicht werden kann, bleibt aber zu bezweifeln.

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