Formel-1-Test Barcelona: Schnellster Rosberg wie ein Uhrwerk

, 12.05.2015

Nico Rosberg entschied nach seinem Barcelona-Sieg auch den ersten Test während der Saison souverän für sich und unterbot seine Pole-Position-Zeit klar

So harzig der Saisonauftakt für Nico Rosberg auch war: Nach seinem ersten Saisonsieg am vergangenen Sonntag in Barcelona erlebte der Mercedes-Star auch einen perfekten ersten Testtag während der Saison 2015. Der 29-Jährige absolvierte beeindruckende 146 Runden - das sind deutlich mehr als zwei Renndistanzen. Sein Silberpfeil erwies sich also erneut als äußerst zuverlässig - zudem gab es keine Zwischenfälle und Rote Flaggen, weshalb er die acht Stunden perfekt nutzen konnte.

Seine Bestzeit von 1:24.374 Minuten fuhr Rosberg bei perfekten Bedingungen - die Quecksilbersäule erreichte 25 Grad Celsius, der Asphalt wurde durch die Sonne auf bis zu 34 Grad aufgeheizt, weshalb einige Mechaniker die Mittagspause von 13 bis 14 Uhr nutzen, um ein Eis am Stil zu genießen.

Rosberg fuhr seine Bestzeit mit den Entwicklungsreifen von Pirelli. Neben Mercedes nutzte der italienische Reifenhersteller auch Ferrari sowie die beiden Red-Bull-Teams für das Ausprobieren neuer Mischungen. Darauf ist auch zurückzuführen, dass Rosberg heute um 2,3 Sekunden schneller war als bei seiner Pole-Position-Runde am Samstag, die er mit den Medium-Reifen fuhr.

Ericsson überraschend Zweiter

Erster Verfolger war überraschenderweise Sauber-Pilot Marcus Ericsson. Der Schwede, dessen Rennstall am Sonntag leer ausging, kam auf eine persönliche Bestzeit von 1:26.624, die er am Nachmittag mit den weichen Reifen in den spanischen Asphalt brannte. Sein Rückstand auf Leader Rosberg war mit 2,25 Sekunden allerdings bereits beträchtlich.

Auf Platz drei reihte sich Raffaele Marciello (1:26.648/+2,274) ein. Der Ferrari-Junior, der am Freitag noch das erste Freie Training für Sauber bestritt, nutzte den Testtag, um das umfangreiche Aerodynamikpaket, das die Scuderia nach Barcelona brachte, auf Herz und Nieren zu testen. Am Wochenende hatten sich diesbezüglich die Geister geschieden: Während Sebastian Vettel die neuen Teile einsetzte, verzichte Kimi Räikkönen freiwillig. Kein Wunder, dass Marciellos Bolide heute zunächst mit zahlreichen Messinstrumenten und Flo-Viz-Farbe versehen war. Mit 125 Runden zählte er zu den fleißigsten Piloten.

Erneut nicht perfekt lief es für Red Bull: Daniil Kwjat (1:26.904/+2,530) kam zwar auf den vierten Platz, stand aber lange mit Problemen an der Box. Am Nachmittag konnte der 20-jährige Russe dann aber die verlorene Zeit beinahe wettmachen und kam auf annehmbare 101 Runden.

Force India: Yelloly springt für kranken Wehrlein ein

Hinter dem fünftplatzierten Lotus-Piloten Pastor Maldonado (1:27.338/+2,964), der am Streckenrand von Ersatzfahrer Jolyon Palmer beobachtet wurde - der Brite kommt am Mittwoch zum Einsatz -, platzierten sich mit Nick Yelloly im Force India (1:27.396/+3,022) und Pierre Gasly (1:27.639/+3,265) im Toro Rosso zwei Fahrer, die ihre ersten Formel-1-Kilometer zurücklegten.

Für die beiden GP2-Piloten zahlte sich der Einsatz aus, denn sie kamen über die 100-Runden-Marke, auch wenn der Red-Bull-Junior auf seiner letzten Runde stehenblieb und abgeschleppt werden musste. Eigentlich wäre Yelloly erst für den Mittwoch vorgesehen gewesen, da aber Mercedes-DTM-Pilot Pascal Wehrlein krankheitsbedingt ausfiel, kam der Brite vorzeitig zu seinem Einsatz.

Probleme bei McLaren

Mit den letzten zwei Rängen mussten Felipe Massa und Oliver Turvey vorliebnehmen. Der brasilianische Williams-Pilot fuhr nur 54 Runden und beendete den Testtag am Nachmittag bereits vorzeitig, was laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' von vornherein so geplant war. Der Rückstand war mit 3,537 Sekunden enorm.

Schlechter erwischte es der neuntplatzierte McLaren-Simulatortester Turvey, der diesen Job bei McLaren bereits seit vielen Jahren innehat und nun seine Erfahrungswerte für die Entwicklung des Boliden einsetzen sollte. Schon am späten Vormittag zwang ihn ein Sensorproblem an die Box, am Nachmittag zeigte er sich erst rund zwei Stunden nach Ende der Mittagspause. Insgesamt kam er mit 68 Runden knapp über eine Renndistanz, 4,168 Sekunden fehlten auf die Rosberg-Bestzeit.

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