Red Bull 2017: Welchen Antrieb wählen die Ex-Champions?

, 14.08.2015

Abschied von Renault fast sicher, kaum realistische Alternativen auf dem Markt: Welche Antriebe sollen die Red-Bull-Autos in der Formel 1 ab 2017 anschieben?

Die Ehe zwischen Red Bull und Renault liegt offenbar in den letzten Zügen. Nach durchaus an Kritik reichen, aber gleichzeitig sehr erfolgreichen Jahren 2010 bis 2013, kämpft man wegen der Schwäche des französischen Hybridantriebs seit dem vergangenen Jahr vergeblich um Anschluss an die Spitze. Das Verhältnis ist derart zerrüttet, dass Renault kurz vor der Übernahme von Lotus und der Rückkehr als Werksteam steht.

Für 2016 sollten die Fronten geklärt sein, denn der Red-Bull-Vertrag mit Renault umfasst auch das kommende Jahr. Anschließend ist eine endgültige Trennung wohl sehr wahrscheinlich. Aber was passiert dann? Welche Antriebe werden im Heck der Formel-1-Fahrzeuge aus Milton Keynes arbeiten? Die Alternativen sind alles andere als zahlreich. Honda hat derzeit genügend Sorgen. Der japanische Antrieb wäre zudem - nach aktuellem Stand - kein Fortschritt im Vergleich zu Renault.

Somit blieben nur Mercedes und Ferrari. Das im britischen Brixworth gebaute Aggregat des deutschen Herstellers ist seit Einführung des neuen Regelwerks die Messlatte. Das Werksteam gewann 2014 alle Titel und ist auch im laufenden Jahr an der Spitze. Erste Gespräche über eine mögliche Belieferung von Red Bull soll es gegeben haben. Das Ergebnis ist unklar. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff würde gern eine Verbindung zur Marke Red Bull herstellen, aber gleichzeitig nur ungern einen Konkurrenten stärken.

Neuer Hersteller braucht drei Jahre Vorlauf

Ferrari beliefert derzeit Sauber und Marussia, im kommenden Jahr kommt die amerikanische Mannschaft von Haas hinzu. Die Kapazitäten in Maranello könnten für einen zusätzlichen Partner ausreichen, aber man steckt viel Energie in die Aufholjagd in der Formel 1. Ferrari will Mercedes schnappen und endlich wieder an der Spitze fahren. Beobachter trauen den Italienern in den kommenden Jahren weitere große Fortschritte zu - aber nur dann, wenn man sich nicht verzettelt.

Welche weitere Alternativen könnte es für Red Bull geben? Möglicherweise kommt 2017 ein weiterer Hersteller hinzu. Cosworth plant angeblich eine kostengünstige Variante eines Formel-1-Hybridantriebs, aber ob dieser den Ansprüchen von Red Bull genügen würde, ist mehr als fraglich. Eine angebliche Zusammenarbeit mit Audi gilt weiterhin als äußerst unwahrscheinlich. Das sieht man auch im Lager der Österreicher so.

"Diese Antriebe sind derart kompliziert. Da kommt man nicht einfach daher und sagt: 'Okay, das machen wir mal'. Man braucht einen Vorlauf von mindestens drei Jahren. Wenn man so etwas macht, dann ist dies mit erheblichen Investitionen verbunden", erklärt Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko gegenüber 'motorsport.com'. Der Österreicher sieht nach aktuellem Stand keinen Hersteller abseits der Formel 1, der sich ein solches Engagement ernsthaft vorstellen könnte.

"Wenn ich im Vorstand eines großen Autobauers wäre, dann würde ich zunächst mal sehen wollen, in welche Richtung sich die Formel 1 entwickelt, wie die Regeln aussehen werden und wie es um die Stabilität des Regelwerks bestellt ist. Es gibt im Moment einfach zu viele Fragezeichen", meint Marko. Der Red-Bull-Berater ergänzt: "Wir schauen uns alles an und sagen niemals nie. Wir betrachten wirklich alle erdenklichen Optionen." Sprich: Auch eine weitere Zukunft mit Renault ist (noch) nicht ausgeschlossen.

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