Schrecksekunde für Hülkenberg: Plötzlich macht's bumm

, 26.07.2015

Nach Sergio Perez am Freitag erlebt Force India auch am Sonntag einen Unfall ohne Vorankündigung: Nico Hülkenberg fliegt ab und hadert über die verpassten Punkte

Der Große Preis von Ungarn dürfte nicht dazu beigetragen haben, dass sich die Piloten von Force India in ihrem Auto sicher fühlen. Nach dem Training am Freitag, als ein Aufhängungsbruch Sergio Perez in einen Überschlag schickte, erlebte heute auch Nico Hülkenberg einen unfreiwilligen Schreckmoment, nachdem sich sein Frontflügel am Ende der Start-/Zielgeraden löste, unter das Auto geriet und den Deutschen ohne Chance ließ, einen Unfall zu vermeiden.

Hülkenberg raste in Runde 43 in den Reifenstapel, konnte allerdings unverletzt aussteigen: "Mir geht es gut, alles wunderbar. Ich bin ziemlich robust", lacht er nach dem Rennen. "Der Einschlag war relativ sanft, weil die Stelle gut gepolstert war, von daher wird die Energie gut absorbiert." Und während Hülkenberg ohne Blessuren aus seinem Auto klettern konnte, hatte sein Force India nur noch Schrottwert.

Was passiert war, konnte sich der Emmericher zunächst auch nicht erklären: "Ich habe nur irgendeine Vibration vorne am Auto gespürt, und auf einmal hatte ich mit den Reifen keinen Kontakt mehr auf dem Boden, und ich bin einfach ohne groß zu verzögern geradeaus." Dass sich der Frontflügel gelöst und unter das Auto geschoben hatte, kam unerwartet und konnte der Le-Mans-Sieger aus seiner Sicht nicht sehen.

Jetzt gilt es für Force India in der Sommerpause zu analysieren, wieso gleich zwei Vorfälle dieser Art das Wochenende prägten. Einen Zusammenhang zum Unfall seines Teamkollegen möchte Hülkenberg aber nicht ziehen: "Die Sache vom Freitag und jetzt sind zwei komplett unterschiedliche Dinge"; sagt er. "Klar ist das nicht gut und darf nicht passieren, von daher haben wir jetzt über die Sommerpause einiges zu tun. Ich habe keinen Zweifel, dass das Team das beheben wird."

Der Unfall ist für ihn bereits abgehakt. Viel schlimmer ist für ihn, dass er mit diesem Vorfall wichtige Punkte verschenkt hat. Der Emmericher war zeitweise mit der gleichen Pace wie Red Bull unterwegs, die beide Autos auf das Podest brachten. "Wir konnten mit einem Red Bull hinter mir und einem Williams vor mir kämpfen", hadert er, sieht aber auch die positiven Dinge: "Die Pace war gut, die B-Version ist ein großer Schritt nach vorn."

Doch Force India ging wie im Vorjahr sogar ganz punktelos nach Hause: Auch Sergio Perez erlebte einen vorzeitigen Ausfall, weil Bremsprobleme eine weitere Fahrt zu gefährlich erschienen ließen. "Wir haben viele Gründe, enttäuscht über das Rennen zu sein, weil wir heute viele Punkte hätten einfahren können", so der Mexikaner, dessen Rennen eigentlich schon nach 19 Runden beeinträchtigt war.

Denn Perez kollidierte mit dem Lotus von Pastor Maldonado und fiel weit zurück. "In den ersten Runden waren wir sehr stark, aber der Kontakt mit Pastor hat mein Rennen beeinflusst. Ich war neben ihm so aufmerksam wie möglich und habe ihm viel Platz gelassen, aber leider hat es nicht ausgereicht", seufzt er. Danach wollte er zwar noch einen Punkt retten, doch die Bremsprobleme legten ihn schließlich lahm. "Gut ist, dass wir bis dahin eine starke Performance hatten, was mir die Zuversicht gibt, dass wir in der zweiten Saisonhälfte um gute Ergebnisse kämpfen können."

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