Wolff befürchtet Formel-1-Aus: "Vielleicht der Realität stellen"

, 03.07.2015

Nach ihrem vorerst letzten Williams-Einsatz ist Susie Wolff zwar mit ihrer Leistung zufrieden, wünscht jedoch endlich Fortschritte auf dem Weg zum Renncockpit

Wer nach dem Trainingseinsatz der Susie Wolff am Freitag im Rahmen des Großbritannien-Grand-Prix in Silverstone darauf sinnt, mehr von der Blondine zu sehen, könnte bitter enttäuscht werden. Denn weitere Fahraktivitäten der Schottin sind in diesem Jahr seitens Williams nicht vorgesehen. "Kaum zu sagen", rätselt Wolff, wann sie das nächste Mal wieder in einem Formel-1-Auto Gas geben darf - wenn überhaupt. "Es ist Juli und das Team denkt noch nicht an das kommende Jahr - und ich auch nicht."

Bis auf Weiteres wird sie nur im Simulator in Grove hinter das Volant des FW37 dürfen, was einem Rückschritt gleicht. "Schon etwas beunruhigend, dass sonst nichts mehr geplant ist", pustet Wolff durch und will nicht auf der Stelle traben: "Ich habe stets betont, dass ich Karrierefortschritte brauche. Ich kann nicht einfach am Scheitelpunkt warten. Gibt es keinen realistischen Weg in das Starterfeld, muss ich mich der Realität stellen", beschäftigt sie sich mit einem Aus für ihre Formel-1-Ambitionen.

Doch die frühere DTM-Piloten, die mit Co-Tester Alex Lynn und Ersatzfahrer Adrian Sutil gleich zwei Konkurrenten im eigenen Stall hat, hofft auf die Schnelllebigkeit der Szene. "Dinge ändern sich hier schnell", weiß Wolff. "Ich kämpfe weiter und denke erst an etwas Anderes, wenn wirklich keine Tür mehr offen steht."

Wolff durfte "Leihwagen" kein Haar krümmen

Wolff führt nach eigener Auskunft keine Gespräche mit anderen Teams, weil sie sich bisher voll auf ihre Williams-Einsätze konzentrierte. "Manche Leute unterschätzen, wie viel dafür im Hintergrund gearbeitet wird. Da hat man kaum Zeit für andere Dinge." Hinzu kommt, dass sie ihre Loyalität demonstrieren will und weiter auf eine Zukunft hofft: "Sie haben mir die Chance in der Formel 1 gegeben. Es gibt nicht viele Testfahrer, die in einem Freien Training fahren dürfen. Sie ließen mich zweimal ran."

Mit ihrem Einsatz in Silverstone ist die Blondine zufrieden, nachdem es bei gleicher Gelegenheit vor zwölf Monaten eine der Technik geschuldete Enttäuschung gegeben hatte. "Ich habe daran überhaupt nicht mehr gedacht. Ich wollte rausfahren und zeigen, was ich kann. Ich war dermaßen motiviert." Es reichte für den 13. Platz in der ersten Session des Freien Trainings, 2,968 Sekunden hinter dem Schnellsten Nico Rosberg - auch weil Wolff den Valtteri-Bottas-Boliden bloß nicht verschrotten durfte.

"Ich wollte richtig Druck machen, aber es geht darum, die richtige Balance zu finden", erklärt sie ihre Zurückhaltung. "Ein wohl durchdachter Ansatz ist gefragt. Ich habe mich im Auto aber sofort wohlgefühlt. Leider habe ich auch bei meiner zweiten Ausfahrt noch etwas liegen lassen. In Becketts hatte ich eine kleine Schrecksekunde und einige Zehntelsekunden verloren. Aber alles in allem war es positiv."

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