GP2-Halbzeitbilanz Teil 3: Rene Binder

, 16.07.2013

Als Fast-Neuling hatte Rene Binder in der GP2 einen schweren Stand, denn bisher kannte er nur zwei Strecken - Ab sofort sollen regelmäßige Top-10-Plätze folgen

Die GP2-Serie macht erst einmal drei Wochen Sommerpause, bevor es Ende Juli in Ungarn mit dem nächsten Auftritt der Formel-1-Nachwuchsserie weitergeht. Das gibt 'Motorsport-Total.com' die Zeit, sich mit den deutschsprachigen Fahrern über ihre aktuelle Saison zu unterhalten und eine kleine Zwischenbilanz zu ziehen. Heute stellt sich Rene Binder unseren Fragen.

Der Österreicher konnte gleich zum Auftakt in Malaysia ein Erfolgserlebnis feiern und seinen ersten Punkt in der höchsten Nachwuchsserie mit nach Hause nehmen. Nach ein paar schwierigen Rennen mit dem Lazarus-Team, bei dem ihm immer wieder schlechte Ausgangspositionen das Rennen verhagelten, machte der 21-Jährige dann ausgerechnet im Fürstentum mit zwei Punktplatzierungen von sich reden. Zuletzt am Nürburgring sah es auch wieder gut aus, doch nach einem verpatzten Boxenstopp sollte es wieder einmal nicht sein...

Frage: "Rene, als Österreicher hast du ja kein Heimspiel. War der Nürburgring da für dich eine Art Ersatz-Heimspiel?"

Rene Binder: "Ich habe den Nürburgring aus der Formel 3 gut gekannt, aber ein Heimspiel ist es nicht ganz für mich, denn immerhin ist es 700 Kilometer von zuhause entfernt. Aber den Nürburgring an sich mag ich sehr gerne."

Frage: "Das hat sich auch im Qualifying gezeigt, als du guter Zwölfter wurdest. Im Rennen hast du aber die Punkteränge knapp verpasst. War es trotzdem ein gutes Wochenende?"

Binder: "Es hätte viel besser laufen können. Ich bin im ersten Rennen in der ersten Runde von zwölf auf sieben nach vorn gefahren. Leider wurde der Boxenstopp komplett verhauen und ich bin komplett an das Ende des Feldes zurückgefallen. Ohne das wäre sicherlich ein Top-8-Ergebnis möglich gewesen, mit optimaler Strategie und optimalem Boxenstopp sogar ein Top-5-Platz, glaube ich."

Frage: "Jetzt haben wir Halbzeit in der GP2: Wie fällt dein allgemeines Fazit bisher aus?"

Binder: "Auf alle Fälle haben wir gewusst, dass es nicht einfach wird, weil ich viele Strecken überhaupt nicht kenne: Malaysia, Bahrain, Monte Carlo und Silverstone habe ich gar nicht gekannt. Mit nur 30 Minuten Training vor dem Qualifying ist es dadurch sehr schwierig. Aber ich habe gesehen, dass wir bei jedem Rennen das Zeug gehabt hätten, unter die Top 10 zu fahren - unter optimalen Voraussetzungen. Aber wir waren immer wieder unglücklich."

"Generell bin ich mit der Rennpace, die wir haben, sehr zufrieden. Bis auf das Silverstone-Wochenende waren wir bei allen Rennen konkurrenzfähig. Das hat man am Nürburgring im zweiten Rennen wieder gesehen. Ich bin von 20 auf zehn gefahren und habe, glaube ich, die drittschnellste Runde gefahren."

Frage: "Was würdest du als deinen persönlichen Höhepunkt in dieser Saison sehen?"

Binder: "Das war sicherlich das Monte-Carlo-Wochenende, wo wir auf sieben und sechs gelandet sind."

Frage: "Und dein persönlicher Negativpunkt?"

Binder: "Einen Negativpunkt habe ich persönlich nicht. Ich möchte dem Team nicht die Schuld geben, aber wir haben im ersten Rennen in Silverstone und am Nürburgring den Boxenstopp verhauen. Das hat uns das Wochenende immer kaputtgemacht. Wenn man im ersten Rennen weit hinten steht, geht im zweiten auch nicht mehr viel."

Frage: "Wenn du dich einschätzen müsstest: Wo würdest du in dieser Saison deine größte Stärke und deine größte Schwäche sehen?"

Binder: "Ich habe im Moment eine kleine Schwäche im Qualifying. Der zwölfte Platz am Nürburgring war nicht schlecht, aber auch da wäre ein fünfter Platz drin gewesen, wenn ich nicht in der Runde einen kleinen Fehler eingebaut hätte. Deswegen ist es so, dass ich mich im Qualifying noch verbessern muss."

"Die Stärke ist mit Sicherheit das Rennen und der Rennspeed. Ich kann mir die Reifen sehr gut einteilen, und ich bin davon überzeugt, dass wir auch unter den ersten Acht starten können. Wenn dann die Strategie und der Boxenstopp klappen, dann können wir auch weiter vorne landen, als von wo aus wir gestartet sind."

Frage: "Welche Ziele hast du dir für den Rest der Saison gesetzt?"

Binder: "Das Ziel für Budapest, Spa, Monza, Singapur und Abu Dhabi ist für mich, regelmäßig in die Punkte zu fahren, das Qualifying zu optimieren und dass das Team und ich generell weniger Fehler machen. Dann werden wir auch öfter unter den ersten Zehn zu finden sein."

Frage: "Denkst du auch schon an 2014 und wie es mit dir weitergeht?"

Binder: "Über 2014 habe ich mir eigentlich noch keine Gedanken gemacht."

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