Zum dritten Mal fährt die WTCC an diesem Wochenende auf der Nürburgring-Nordschleife und sucht dabei den Nachfolger von "Ring-König" Jose-Maria Lopez
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Die Tourenwagen-WM (WTCC) kommt in die "Grüne Hölle": Zum dritten Mal geht die WTCC im Rahmenprogramm des 24-Stunden-Rennens auf der Nürburgring-Nordschleife an den Start. Nachdem in den vergangenen Jahren Jose-Maria Lopez mit drei Siegen und einem zweiten Platz der unumstrittene König des Rings war, wird in diesem Jahr ein Nachfolger für den dreimaligen Weltmeister gesucht.
Und dafür kommen gleich mehrere Fahrer in Frage, denn die WTCC präsentiert sich 2017 so ausgeglichen wie schon lange nicht mehr. In den bisher sechs Rennen gab es fünf verschiedene Sieger, die Autos von vier verschiedenen Marken fuhren. Bei der Suche nach einem Favoriten für die Rennen auf der Nordschleife wird man dennoch zuerst bei Tiago Monteiro fündig.
Der Honda-Werksfahrer führt nicht nur die WM-Wertung an und hat als einziger Fahrer in dieser Saison schon zweimal gewonnen, sonder lag schon im vergangenen Jahr bis zu seinem heftigen Unfall nach einem Reifenschaden im Eröffnungsrennen auf Siegkurs. Und auch für dieses Jahr ist der Portugiese zuversichtlich: "Wir haben uns in vielen Bereichen verbessert - auch bei der Höchstgeschwindigkeit, wie man in Monza gesehen hat." Auf der Nordschleife ein nicht unwesentlicher Punkt.
Daher hofft auch Volvo nach einem schwierigen Wochenende in Budapest auf dem Nürburgring auf ein Erfolgserlebnis, den die vielen schnellen Abschnitte sind dem S60 wie auf den Leib geschneidert. Besonders Nick Catsburg, der die Nordschleife gut kennt und in diesem Jahr als einziger WTCC-Pilot auch beim 24-Stunden-Rennen an den Start geht, will in der "Grünen Hölle" glänzen.
Im Lager der Citroen-Piloten müssen Tom Chilton (SLR), der im vergangenen Jahr zweimal auf Podium gefahren war, und Rob Huff beim Heimrennen seines Münnich-Teams zum Kreise der Favoriten gezählt werden. Und WTCC-Urgestein Tom Coronel (ROAL-Chevrolet) hofft, auf seiner Lieblingsstrecke die großen Teams ärgern zu können.
Mehr Gewicht für Chevrolet und Citroen, Honda speckt ab
Allerdings geht Coronel ebenso wie Esteban Guerrieri (Campos-Chevrolet) auf der Nordschleife erstmals in dieser Saison mit 30 Kilogramm Kompensationsgewicht an den Start. Auch die Citroen müssen im Vergleich zu Budapest 30 Kilogramm mehr einladen und fahren ebenso wie die Volvos mit dem Maximum von 80 Kilogramm. Die Honda Civic hingegen dürfen 10 Kilogramm ausladen und fahren mit 70 Kilogramm Ballast, lediglich die Lada Vesta dürfen ohne Zusatzgewicht fahren.
Wie in den vergangenen Jahren weicht der Zeitplan der WTCC auf der Nordschleife deutlich vom üblichen Schema ab. So beginnt das Rennwochenende am Donnerstag mit einem einstündigen Test. Auch die beiden Freien Trainings am Donnerstagabend beziehungsweise Freitagmorgen gehen über 60 anstatt sonst üblich 45 Minuten.
Ebenfalls 60 Minuten dauert das Qualifying, welches in nur einem Abschnitt und ohne das Einzelzeitfahren der Top 5 stattfindet. Das Team-Zeitfahren MAC3 geht nur über eine Runde auf der 25,378 Kilometer langen Kombination aus Grand-Prix-Kurs und Nordschleife. Eröffnungs- und Hauptrennen am Samstagmittag sind gleich lang und gehen über eine Distanz von je drei Runden. Wie schon im vergangenen Jahr gehen die Teilnehmer des europäischen Tourenwagencups (ETCC), mit Ausnahme des Qualifyings, zeitgleich mit den Fahrern der WTCC auf die Strecke.
Zeitplan WTCC/ETCC Nürburgring:
Donnerstag, 25. Mai:
11:30-12:30 Uhr: Test WTCC/ETCC
18:50-19:50 Uhr: Erstes Freies Training WTCC/ETCC
Freitag, 26. Mai:
08:15-09:15 Uhr: Zweites Freies Training WTCC/ETCC
12:45-13:25 Uhr: Qualifying WTCC
13:45-14:05 Uhr: Team-Zeitfahren (MAC3) WTCC
14:10-14:50 Uhr: Qualifying ETCC
Samstag, 27. Mai:
11:20-11:50 Uhr: Eröffnungsrennen WTCC/ETCC (3 Runden)
12:45-13:15 Uhr: Hauptrennen WTCC/WTCC (3 Runden)