Die Spitzenfahrer der WTCC rechnen mit einer extrem ausgeglichenen Saison, in der bis zu neuen Fahrer um den WM-Titel kämpfen können
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Knapp zwei Wochen vor dem Saisonstart der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) im Marrakesch (7. bis 9. April) gehen die Spitzenfahrer der Serie davon aus, dass die Meisterschaft in diesem Jahr so ausgeglichen und spannend wie lange nicht mehr wird. "2017 werden wir in der WTCC den engsten Wettbewerbe seit vielen Jahren sehen", ist sich Rob Huff sicher. "Es gibt eine ganze Reihe von Fahrern, Teams und Herstellern, die um Rennsiege und die Meisterschaft kämpfen können."
Einige davon zählt Honda-Werksfahrer Tiago Monteiro auf: "Die Volvo-Jungs werden immer schneller, und es gibt vier Citroen im Feld. Wir müssen also jedes Detail optimieren, damit wir so stark wie möglich sind." Auch sein Teamkollege Norbert Michelisz meint: "Ich glaube, dass bis zum Ende sechs bis acht Fahrer um die Meisterschaft kämpfen können."
Doch geht diese Rechnung auf? Im Werksteam von Honda haben Michelisz und Monteiro schon Rennen gewonnen und gezeigt, dass sie über eine gesamte Saison auf hohem Niveau fahren können. Von ihrem neuen Teamkollegen Ryo Michigami ist das hingegen nicht zu erwarten. In den Reihen von Volvo sind mit Thed Björk und Nick Catsburg ebenfalls zwei WTCC-Rennsieger vertreten. Ob ihr Teamkollege Nestor Girolami ebenfalls um Siege oder die Meisterschaft fahren kann, muss sich erst noch zeigen.
Von den Citroen-Privatiers muss man in erster Linie den zu Münnich gewechselten Huff auf der Rechnung haben. Mit den Bestzeiten beim Test in Monza unterstrich der Brite, der 2017 der einzige früherer Weltmeister im Feld der WTCC sein wird, seine Titelambitionen. Im Team von Sebastien Loeb muss man Mehdi Bennani und Tom Chilton zum Kreis der Favoriten zählen. John Filippi hingegen hat es bisher klar an fahrerischer Klasse gefehlt.
Mit Monteiro, Michelisz, Björk, Catsburg, Huff, Bennani und Chilton kommt diese Rechnung auf sieben Fahrer, die in der WTCC bereits Rennen gewonnen haben und auch 2017 in siegfähigen Autos sitzen. "Die Tatsache, dass so viele Fahrer die Meisterschaft gewinnen können, zeigt welch gute Fahrer in der WTCC sind", sagt Björk.
Diesen Fakt unterstreicht auch Serienchef Francois Ribeiro, der trotz nur 16 Fixstartern erwartungsvoll auf die Saison 2017 blickt. "Wie in vielen anderen Rennserien hat auch das Starterfeld der WTCC zahlenmäßig abgenommen, nicht aber an Qualität", sagt der Franzose. "Jeder Promoter würde sich wohl darüber freuen, wenn acht oder neun Fahrer um den WM-Titel kämpfen können."