WTCC Japan: Titelentscheidung mit Verzögerung?

, 01.09.2016

Bei den Rennen der WTCC in Motegi kann inoffiziell schon die Titelentscheidung fallen, doch Honda will Citroen und Jose-Maria Lopez die Party versauen

An diesem Wochenende macht die Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) für die Saisonrennen 17 und 18 auf dem 150 Kilometer nördlich der japanischen Hauptstadt Tokio gelegenen Twin Ring in Motegi Station. Die im Besitz von Honda befindliche 4,801 Kilometer lange Rennstrecke ist zum zweiten Mal Gastgeber des WTCC-Rennens von Japan und könnte in diesem Jahr Schauplatz der Titelentscheidung sein - zumindest inoffiziell.

Denn sowohl Jose-Maria Lopez als auch Citroen könnten nach diesem Wochenende ihre dritten Weltmeisterschaften in Folge in der Tasche haben, was allerdings erst später offiziell werden könnte. Hintergrund ist die Absage der Rennen in Thailand, die de facto feststeht, allerdings erst am 28. September vom Motorsport-Weltrat der FIA offiziell bestätigt wird.

Da aber alle Beteiligten wissen, dass die Läufe in Buriram ersatzlos aus dem Kalender gestrichen werden, können sich Lopez und Citroen schon auf eine WM-Party in Japan einrichten. Mit 117 Punkten Vorsprung auf Verfolger Tiago Monteiro (Honda) reist der Argentinier nach Motegi. Verliert er am neunten Rennwochenende der Saison 2016 nicht mehr als sieben Punkte dieses Vorsprungs, ist Lopez der Titel-Hattrick nicht mehr zu nehmen.

Lopez steht vor drittem Titelgewinn

Dementsprechend entspannt blickt der Argentinier auf die Rennen in Japan. "Ich glaube, dass ich nicht mehr unbedingt Rennen gewinnen muss", sagt Lopez. "So lange ich Punkte hole und meine Führung behaupte, komme ich dem Titel immer näher, während es für meine Rivalen immer schwieriger wird. Ich bin nicht derjenige, der am meisten unter Druck steht." Bei einem vorzeitigen Titelgewinn in Motegi würde sich für Lopez der Kreis schließen, denn seinen ersten WM-Titel sicherte er sich 2014 ebenfalls in Japan, damals aber noch in Suzuka.

Doch dagegen haben vor allem die Honda-Fahrer etwas und wollen dem Rivalen die WM-Party auf ihrer Hausstrecke vermiesen. Dabei könnten sich Tiago Monteiro, Rob Huff und Norbert Michelisz allerdings etwas schwer tun, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Nach den guten Leistungen bei den vorherigen Rennen tritt Honda in Motegi erstmals in dieser Saison mit dem maximalen Kompensationsgewicht von 80 Kilogramm an. Damit sind die Civic genau so schwer wie die Citroen C-Elysee.

Davon lässt sich Monteiro aber nicht entmutigen. "Die 80 Kilogramm Kompensationsgewicht sind für alle Fahrer eine zusätzliche Herausforderung, aber in Argentinien waren wir nur 20 Kilogramm leichter und unter Rennbedingungen sehr schnell", erinnert Monteiro. "Daher können wir optimistisch sein, dass uns ein gutes Ergebnis gelingt." Verstärkung bekommt das Honda-Trio in Motegi durch Lokalmatador Ryo Michigami. Der langjährige Honda-Pilot gibt an diesem Wochenende in einem vierten Werks-Civic sein WTCC-Debüt.

Zwei neue Gesichter im Fahrerfeld

Michigami ist nicht die einzige Veränderung im Fahrerfeld, denn auch Volvo tauscht wieder einmal einen Fahrer aus. Für Robert Dahlgren ist das WTCC-Abenteuer noch zwei Rennwochenenden einstweilen beendet. Während der Schwede an diesem Wochenende in seiner Heimat um den Titel in der Skandinavischen-Tourenwagen-Meisterschaft kämpft, wird der zweite S60 Polestar in Japan von Nestor Girolami gefahren.

Der zweimalige Meister der argentinischen Super-TC2000-Meisterschaft, der bereits in der vergangenen Saison zwei Rennwochenenden für das schwedische Nika-Team bestritten hatte, war am Montag nach den Rennen in Termas die Rio Hondo einen Test für Volvo gefahren und hatte sich dabei für einen Renneinsatz empfohlen. "Es ist wunderbar, wieder Teil der WTCC zu sein und ich bin Volvo sehr dankbar für diese Möglichkeit, in Japan teilzunehmen. Ich werde mein Bestes geben, um ein tolles Wochenende zu haben", freut sich Girolami auf sein WTCC-Comeback.

Bei Lada hofft man nach dem schwierigen Wochenende in Argentinien auf ein besseres Abschneiden in Motegi. Routinier Gabriele Tarquini ist diesbezüglich aber recht zuversichtlich. "Ich denke, wir können in Japan erfolgreich sein. Die Strecke liegt dem Lada Vesta, und ich mag den Twin Ring Motegi ebenfalls. Im vergangenen Jahr wurde ich hier im ersten Rennen Dritter.

Tom Coronel will wieder zuschlagen

Im Kampf um die Top-Platzierungen will zumindest im Eröffnungsrennen auch Privatier Tom Coronel (ROAL-Chevrolet) ein Wörtchen mitreden. "Ich habe vor Marokko gesagt, dass Marokko, Portugal und Japan für mich gut sein werden und bisher bin ich glücklich aus Marokko und Portugal abgereist", sagt Coronel. In Marrakesch und Vila Real hatte er seiner Ankündigung jeweils einen Sieg im Eröffnungsrennen folgen lassen.

Während auf den Stadtkursen in Marokko und Portugal das Überholen allerdings recht schwierig war, gilt Motegi mit seinen vielen Geraden und langsamen Kurven ein der WTCC-Strecken mit den besten Überholmöglichkeiten. Entsprechend spektakulär waren die Rennen im vergangenen Jahr - Wiederholung 2016 gerne erwünscht.

Der Zeitplan in Motegi:

Samstag, 3. September:

01:45-02:15 Uhr Erstes Freies Training

04:00-04:30 Uhr Zweites Freies Training

08:00-08:50 Uhr Qualifying

09:00-09:30 Uhr MAC3

Sonntag, 4. September:

07:35-08:00 Uhr Eröffnungsrennen (13 Runden)

08:50-09:20 Uhr Hauptrennen (14 Runden)

Alle Zeiten in MESZ. Sämtliche Sessions werde im kostenlosen Video-Angebot WTCC Premium TV gezeigt.

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