WTCC-Rennvorschau China: Die nächste Party bei Citroen

, 23.09.2016

Vorschau auf die zehnte Saisonstation der WTCC 2016 in Schanghai: Citroen will den Sack bei den Hersteller zumachen, heißer Kampf um Rang zwei bei den Fahrern

Die Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) zu Gast im Reich der Mitte: An diesem Wochenende macht die Serie für die Saisonrennen 19 und 20 auf dem Schanghai International Circuit in China Station. Nachdem sich Jose-Maria Lopez (Citroen) bereits in Motegi vorzeitig den Fahrertitel gesichert hat, werden dort der spannende Kampf um die Vize-Meisterschaft und die bevorstehende Titelentscheidung in der Herstellerwertung im Mittelpunkt.

Dort kann Citroen in Schanghai den Sack zumachen und wird das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch tun. Gerade einmal zwei Punkte fehlen den Franzosen noch, um den Titel-Hattrick perfekt zu machen. Dafür will sich auch Lopez noch einmal voll ins Zeug legen. "Obwohl ich in Motegi mein Ziel erreicht habe, bin ich für das Saisonende nach wie vor voll motiviert. Zunächst müssen wir den Herstellertitel sicherstellen", sagt er.

"Dann werde ich alles tun, damit Yvan auf Platz zwei kommt, was für das Team sehr wichtig ist", so Lopez weiter. Womit wir beim deutlich spannenderen Geschehnis, dem Kampf um Platz zwei in der Fahrermeisterschaft sind. Dort liegen aktuell Tiago Monteiro und Lopez' Teamkollege Yvan Muller, der gestern seinen WTCC-Rücktritt zum Saisonende verkündet hatte, mit 199 Punkten gleichauf. Aber auch Rob Huff und Norbert Michelisz (beide Honda) dürfen sich noch Chancen ausrechnen.

Freie Fahrt bei Honda im Kampf um Platz zwei

Den Honda-Piloten spielt dabei die Neuberechnung des Kompensationsgewichts in die Karten. Nachdem Honda beim Heimspiel in Motegi noch mit 80 Kilogramm Ballast und damit genau so schwer wie die Citroen fahren musste, dürfen die Japaner in China 20 Kilogramm ausladen. "Gemessen an unseren Leistungen mit viel Kompensationsgewicht in letzter Zeit, sollten wir an diesem Wochenende als Team gute Chancen auf einen weiteren Sieg haben", meint Monteiro. "Mein Ziel ist Platz zwei in der Meisterschaft abzusichern."

Auf Unterstützung seiner Teamkollegen kann Monteiro dabei nicht hoffen, denn von Teamorder wollen Honda und auch der Portugiese selbst nichts wissen. "Jeder der Honda-Fahrer könnte Zweiter werden, und es gibt keine Stallorder - und so sollte es auch sein. Ich hoffe, dass die anderen Teams den gleichen Ansatz wählen werden", sagt Monteiro.

Nach zuletzt einigen schwächeren Rennen blickt man in Lager von Lada mit großen Erwartungen auf die Läufe in Schanghai. Nachdem das Rennwochenende in Moskau, wo die Vesta im Regen dominiert hatten, aus der Berechnung des Kompensationsgewichts herausgefallen ist, dürfen die Lada-Piloten 50 Kilogramm ausladen und treten in Schanghai ohne Erfolgsballast an.

Bennani kann Privatfahrertitel gewinnen

"Dadurch sollten wir wieder in der Lage sein, um das Podium zu kämpfen", hofft Nick Catsburg. Auch Teamkollege Gabriele Tarquini meint: "Schanghai ist gut für uns. Die Traktion des Lada Vesta ist deutlich besser geworden, und auf dieser Strecke sind Traktion und Geschwindigkeit sehr wichtig", so der Italiener. "Wir müssen uns auf das Qualifying konzentrieren, denn die Startposition ist sehr wichtig."

Die gute Höchstgeschwindigkeit könnte auch Volvo in die Karten spielen, die in Schanghai abermals mit einer veränderten Fahrerpaarung antreten. Nach drei Rennwochenenden Pause kehrt Fredrik Ekblom an die Seite von Thed Björk zurück. Dieser und Volvo betreten in Schanghai zudem ausnahmsweise einmal kein Neuland. 2013 hatten Björk und das Team in China einen Gaststart mit einem Volvo C30 absolviert.

Eine Entscheidung könnte in Schanghai auch in der Privatfahrerwertung fallen. Gewinnt Mehdi Bennani dort drei Punkte mehr als Tom Chilton (beide SLR-Citroen), ist dem Marokkaner der Titel in der WTCC-Trophy beim Saisonfinale in Katar nicht mehr zu nehmen. Und Bennani hat gute Erinnerungen an Schanghai: 2014 gelang ihm dort am Steuer eines Proteam-Hondas sein erster Sieg in der WTCC.

Die Tourenwagen-WM fährt in Schanghai auf einer 4,603 Kilometer langen Streckenvariante, die einen Teil des Formel-1-Kurses auslässt. Nach der "Schneckenkurve" biegt eine Kurzanbindung in eine Schikane ab, die dann vor Kurve 8 wieder in die Standardvariante mündet. Die Kurven 5, 6 und 7 gibt es bei diesem Layout nicht, dafür aber zwischen den Kurven 13 und 14 eine Gerade von 1.175 Metern Länge, die nach der Döttinger Höhe auf der Nürburgring-Nordschleife die zweitlängste im WTCC-Kalender ist.

Der Zeitplan in Schanghai:

Samstag, 24. September:

03:00-03:30 Uhr Erstes Freies Training

05:00-05:30 Uhr Zweites Freies Training

08:30-09:20 Uhr Qualifying

09:30-10:00 Uhr MAC3

Sonntag, 25. September:

08:35-09.00 Uhr Eröffnungsrennen (14 Runden)

09:50-10:20 Uhr Hauptrennen (15 Runden)

Alle Zeiten in MESZ. Sämtliche Sessions werde im kostenlosen Video-Angebot WTCC Premium TV gezeigt.

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