Peugeot 308 GTi 2016 Test: Rabiat! Das ist der neue Golf-Schläger

, 01.11.2015


Er ist schnell, richtig schnell: Der neue Peugeot 308 GTi lässt mit 272 PS den VW Golf GTI Performance (230 PS) alt aussehen. Von Peugeots erfolgreicher Motorsport-Abteilung entwickelt, sind die Power und die heiße Ausstattung zur Steigerung der Fahrdynamik vielversprechend. Doch wir wollen herausfinden, was dieser heiße Kompaktsportler tatsächlich drauf hat und ob er wirklich den ultimativen Fahrspaß bietet - und nahmen deshalb den Peugeot 308 GTi dazu richtig heran.

Zweifellos zeigt sich der neue Peugeot 308 GTi sportlich, jedoch ohne es mit aggressivem Spoilerwerk zu übertreiben. Besonders cool wirkt bei unserem Testwagen die rot-schwarze Farbkombination „Coupe Franche“. Diese Farbvariante bringt die Erscheinung des französischen Kompaktsportlers darüber hinaus durch Fensterumrandungen in mattem Schwarz statt in Chrom zum Ausdruck.

Die dynamisch gestaltete Front weist bereits auf das Leistungsniveau des Peugeot 308 GTi hin. Im oberen Teil rahmen Voll-LED-Scheinwerfer den markanten Kühlergrill ein, dessen schwarzes Gitternetz von einem schwarz glänzenden, horizontal verlaufenden Zielflaggenmuster durchsetzt ist. Das Zielflaggenmuster griffen die Macher außerdem im großen unteren Lufteinlass auf. Dieser Lufteinlass, der die Versorgung des Ladeluftkühlers mit Frischluft sicherstellt, wird von LED-Blinkern und einer verchromten Spange eingefasst. Zwei kleine Spoiler geben dem Frontend den letzten Schliff und tragen zur ausgefeilten Aerodynamik bei.

Der Blick folgt den Schwellerverbreiterungen und ausdrucksstarken Fahrzeugflanken bis zum kraftvoll geformten Heck, das durch den schwarz lackierten Luftauslass mit zwei Auspuffendrohren besticht. Mit seiner um 11 Millimeter tiefer gelegten Karosserie und den 19 Zoll großen Felgen zeigt sich der Peugeot 308 GTi durchaus radikal.

Noch intensiver: Motor-Leistung ohne Kompromisse

Ein GTi von Peugeot wusste schon immer mit Power zu begeistern - und so auch beim neuen Peugeot 308 GTi. Der 1,6 Liter große THP-Turbo-Benziner mit Twin-Scroll-Turbolader stammt aus dem Sportler Peugeot RCZ R und wurde gemeinsam mit BMW entwickelt, aber von Peugeots Motorsport-Abteilung gehörig aufgemotzt. Im Peugeot 308 GTi leistet das Triebwerk satte 272 PS bei 6.000 U/min. Dazu kommt ein maximales Drehmoment von 330 Nm, die in einem weiten Drehzahlbereich von 1.900 bis 5.000 Touren anliegen.

Es ist beeindruckend, wie hemmungslos der 1.395 Kilogramm schwere Peugeot 308 GTi nach vorne sprintet: bei 1.900 Touren liegt das maximale Drehmoment an, bei 3.000 Touren legt der Franzose nochmals nach, passiert mit unaufhörlichem Schub munter die 6.000 U/min und dreht gierig weiter hoch bis bei 6.500 Touren der Drehzahlbegrenzer eingreift. Dieser Kompakt-Sportler verlangt geradezu danach, hochgedreht zu werden - und zeigt dann seinen rabiaten Charakter.

In Zahlen ausgedrückt: Der Peugeot 308 GTI spurtet in nur 6,0 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit ist wie beim Peugeot RCZ R auf 250 km/h elektronisch limitiert. Zur Übertragung des hohen Drehmoments von 330 Nm verstärkte Peugeot das 6-Gang-Schaltgetriebe und übersetzte das Achsgetriebe kürzer zugunsten höherer Beschleunigungen. Sogar Schaltfaule kommen so auf ihre Kosten: Der Peugeot 308 GTi besitzt im dritten Gang noch so viel Durchzug, dass ein Herunterschalten nicht erforderlich ist. Die Handschaltung ist präzise, könnte allerdings gerne noch kürzere Schaltwege besitzen.

Der Motor reagiert spontan auf das Gaspedal und klingt gut. Doch es geht noch mehr: Nach dem Drücken der „Sport“-Taste wechseln die Instrumente von Weiß zu einem glühenden Rot, es erscheinen in der Instrumentenkombi zusätzliche Informationen, wie zum Beispiel Leistung, Ladedruck und geliefertes Drehmoment. Dazu wird die Gaspedalkennlinie noch sportlicher und der Motorsound durch die Lautsprecher akustisch untermalt. Es handelt sich zwar um einen künstlichen Sound, doch der klingt authentisch und geht mit den Bewegungen des Gaspedals einher.

Das sind die Zutaten für ein noch heißeres Kurvenerlebnis

Ein Frontantrieb und 272 PS: Kann das gut gehen? Und wie! Ein Torsen-Differenzial, zwei Kilogramm leichtere Felgen, breitere Achsen, ein weiter verschärftes Fahrwerk und große Bremsen - das sind die Zutaten zum zügellosen Kurvenwildern. Und dann gibt es noch das kleine, griffige Lenkrad, das eine präzise Lenkung und pures Go-Kart-Feeling bietet. Für viele zu Beginn etwas ungewohnt, folgt der Blick zum Kombiinstrument über das Lenkrad hinweg, während der Fahrer bei herkömmlichen Autos durch das Lenkrad guckt. Doch so lassen sich die Informationen stets ablesen, ohne großartig den Blick von der Straße wenden zu müssen.

Bereits der herkömmliche Peugeot 308 zeigte sich dank eines bestens abgestimmten Fahrwerks sehr agil. Doch der Peugeot 308 GTi legt noch einen drauf: Das um 11 Millimeter tiefer gelegte Fahrwerk stimmten die Macher sportlich-straff ab, behielten aber einen überzeugenden Restkomfort bei, so dass sich der Peugeot 308 GTi sogar über nicht perfekte Fahrbahnoberflächen mit hoher Geschwindigkeit jagen lässt und dabei Unebenheiten bestens ausfedert.

Exklusiv beim 272 PS starken Peugeot 308 GTi integrierten die Franzosen serienmäßig ein Torsen-Differenzial mit begrenztem Schlupf in das Getriebe, um die Fahrdynamik in Kurven weiter zu verbessern. Der Peugeot 308 GTi dreht schnell in Kurven ein, lässt sich in diese regelrecht hineinschmeißen und bietet an der Vorderachse viel Grip.

Die Torsen-Sperre arbeitet brillant: Durch die Verlagerung des Drehmoments an das Rad mit dem besten Grip wird der Peugeot 308 GTi sauber in die Kurve hineingezogen und der Fahrer kann am Kurvenausgang früher beschleunigen, während das für Fronttriebler normalerweise typische Untersteuern auf ein Minimum reduziert wird. Sogar im Regen spielt die Torsen-Sperre ihre Stärken auf nassen Oberflächen aus.

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