"Amateur" statt "Anfänger": Steile Lernkurve bei Maxi Götz

, 06.11.2015

Maxi Götz zeigt sich zufrieden mit seinem Abschneiden in der DTM-Saison 2015: Der Deutsche hat sich enorm gesteigert und sieht sich nun schon auf Amateur-Niveau

Die Mercedes-interne Rookie-Wertung geht 2015 an Maximilian Götz. Der Einsteiger aus dem GT-Sport schloss die DTM-Saison 2015 zwar nur auf Rang 22 ab, doch damit lag er immerhin vor Mit-Rookie Lucas Auer, der sieben Zähler weniger holen konnte. "Er hat sogar in Macao eines der größten Formel-3-Rennen gewonnen, und im Endeffekt war ich von den Punkten her vor ihm. Das macht mich glücklich", zieht Götz gegenüber 'Motorsport-Total.com' eine positive Bilanz. "Deswegen kann ich gut zurückblicken auf das Jahr."

Es war eine steile Lernkurve, die der ehemalige GT-Pilot in seinem ersten Jahr in der Tourenwagenserie zeigte. Besonders zu Beginn hatte der Deutsche mit dem Mercedes-AMG C63 DTM noch so seine Schwierigkeiten und blieb die ersten neun Saisonläufe ohne Punkte, doch speziell in der zweiten Jahreshälfte legte Götz enorm an Performance zu und wurde gegen Ende der Saison zu einem wichtigen Helfer für Meister Pascal Wehrlein.

Am Nürburgring und am Hockenheimring musste er den Titelanwärter trotz komfortablen Vorsprungs vorbei lassen, was Mercedes einiges an Kritik einbrachte. Ohne die Schützenhilfe hätte Götz noch ein paar Zähler mehr sammeln können und hätte Nico Müller (Audi) oder seinen Teamkollegen Daniel Juncadella in der Gesamtwertung schlagen können. Die verlorenen Punkte rechnet er in seinem Kopf aber nicht dazu. "Aber mit Sicherheit wissen die Verantwortlichen in meinem Team, wie viele Punkte das waren, die ich da liegen hab lassen", lacht er.

Ohnehin wusste der Mann aus Ochsenfurt am Saisonende zu gefallen. Bei den letzten vier Saisonrennen kam er dreimal in die Punkte und besserte so seine zuvor durchwachsene Bilanz noch deutlich aus. "Es war klar, dass es im ersten Jahr nicht einfach wird", erklärt er. "Es war ein Lehrjahr - und ich habe viel gelernt. Ich hatte gute Rennen, ich hatte auch Wochenenden, die weniger toll waren."

"Ich bin nicht perfekt zufrieden, weil ich auch einige Fehler gemacht habe, die vermeidbar gewesen wären, wo ich nicht auf der Höhe war, aber generell bin ich zu 90 Prozent zufrieden mit der Saison", lautet das Fazit des 29-Jährigen, der sich nun einen Schritt weiter als vor einem Jahr sieht: "Jetzt bin ich kein Anfänger mehr, sondern Amateur", drückt er es in der Videospiel-Sprache aus. In der kommenden Saison darf dann auch gerne der nächste Schritt zu "Halbprofi" oder "Profi" her.

Denn abgeschlossen hat Götz mit der DTM nicht. Er hat Blut geleckt und würde gerne auch in der kommenden Saison für Mercedes an den Start gehen. Ob er die Chance dazu bekommen wird, steht noch nicht fest, aber "wenn ich die Chance bekomme, möchte ich dort weitermachen, wo ich aufgehört habe" - und das sind Ergebnisse in den Top 10. Die hat er sich nämlich am Saisonende in harten Duellen erkämpft. "Das lernt man im GT-Sport, wo man sich auch anlehnen kann und Tür-an-Tür-Duelle hat. Das hat mir in den vergangenen Jahren viel gebracht", lacht er.

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