Lucas Auer über 2017: Im dritten DTM-Jahr reif für den Titel?

, 01.12.2016

Lucas Auer blickt nach einer guten zweiten DTM-Saison zuversichtlich auf 2017 - Druck will sich der Österreicher aber auch nach seinem ersten Sieg nicht machen

Lucas Auer kann nach der DTM-Saison 2016 definitiv ein positives Fazit ziehen. Nachdem der Österreicher 2015 in seiner Rookie-Saison lediglich dreimal in die Punkte fahren konnte, war im zweiten Jahr ein deutlicher Aufwärtstrend erkennbar. Der 22-Jährige stand zweimal auf dem Podium, holte drei Pole-Positions und feierte auf dem Lausitzring auch seinen ersten DTM-Sieg. Unter dem Strich machte das am Ende Rang zwölf in der Meisterschaft und damit einen großen Sprung nach vorne.

"Die Saison war positiv mit einem Sieg und drei Pole-Positions. Ich glaube, das ist gut für die zweite Saison. Darauf kann man wirklich aufbauen", erklärt Auer selbst im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Aus dem achtköpfigen Mercedes-Kader landeten in der Meisterschaft lediglich die deutlich erfahreneren Piloten Robert Wickens, Paul di Resta und Gary Paffett vor dem Österreicher.

Besonders stark präsentierte sich Auer in diesem Jahr auf dem Lausitz- und auf dem Nürburgring. An beiden Wochenende schaffte er es jeweils in beiden Rennen in die Punkte, stand je einmal auf dem Podium und startete je einmal von der Pole-Position. Auf dem Nürburgring war er im Qualifying sogar an beiden Tagen der Schnellste, allerdings musste er seine Pole am Samstag aufgrund einer Strafe nachträglich wieder abgeben.

Auer wie einst Pascal Wehrlein?

Im Hinblick auf die kommende Saison 2017 erklärt Auer selbstbewusst: "Es wäre schön, wie Pascal im dritten Jahr um die Meisterschaft zu fahren." Tatsächlich drängt sich der Vergleich mit Pascal Wehrlein durchaus auf. Auch der heutige Formel-1-Pilot schaffte es in seiner Debütsaison lediglich dreimal in die Punkte und belegte Rang 22 in der Meisterschaft. Auer wurde in seinem Rookie-Jahr 23.

Im zweiten Jahr folgte - ebenfalls wie bei Auer - der erste Sieg, und im dritten DTM-Jahr sicherte sich Wehrlein bekanntlich den Titel, was ihm 2016 ein Cockpit in der Formel 1 einbrachte. Das wäre eine Entwicklung, die ganz sicher auch Auer gefallen würde. Schließlich hat der Neffe von Gerhard Berger die Königsklasse stets als sein Ziel ausgegeben. "Aber da sollte man jetzt auch nicht überreagieren. Das ist harte Arbeit", bremst der Österreicher die Erwartungen gleichzeitig aber auch etwas.

Auf die Frage, ob er sich nun selbst unter Druck setze, antwortet er: "Überhaupt nicht. Ich weiß, was ich kann. Jetzt geht es darum, eine Linie reinzubringen. Dann sollte ich sehr konkurrenzfähig sein." Auer erklärt: "Die ersten paar Rennen müssen stimmen, und man muss konstant sein. Ich will jetzt nicht zu viel versprechen, denn es kann auch sehr schnell sehr viel schiefgehen."

Noch fehlt die Konstanz...

Tatsächlich mangelte es Auer 2016 noch etwas an der Konstanz. Während er es in der Saisonmitte zwischen Lausitz- und Nürburgring in sieben von zehn Rennen in die Top 10 schaffte stand, ging er an den ersten und letzten beiden Rennwochenenden des Jahres komplett leer aus. Vor allem die vier punktlosen Rennen zu Saisonbeginn sorgten bereits früh dafür, dass Auer den Anschluss an die führenden Piloten in der Meisterschaft verlor.

Dass er allerdings punktuell bereits jetzt mit der Spitze mithalten kann, bewies er unter anderem auch auf dem Norisring, wo er am Sonntag Fünfter wurde. Hätte er Paul di Resta keine Schützenhilfe leisten müssen, wäre es wohl auch dort noch weiter nach vorne gegangen. Wenn der 22-Jährige diese Leistungen 2017 konstant abrufen kann, wäre er definitiv ein Kandidat für eine Spitzenposition in der Meisterschaft.

Der Vollständigkeit halber muss allerdings erwähnt werden, dass Auer von Mercedes bisher noch nicht offiziell für die DTM-Saison 2017 bestätigt wurde. Die Stuttgarter werden ihren Kader verkleinern müssen, weil man das Engagement von acht auf sechs Autos zurückfährt und mit Edoardo Mortara zudem bereits einen neuen Fahrer verpflichtet hat. Lucas Auer lieferte 2016 aber definitiv mehr als einen Grund, ihn auch 2017 zu behalten.

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