Timo Glock zufrieden: "Für ein Rollout war's nicht schlecht"

, 11.05.2017

BMW-Pilot Timo Glock startet erfolgreich in die DTM-Saison 2017: Ein Podium und eine Pole-Position in einem brandneuen Auto, das noch keinen Meter gefahren ist

Für Timo Glock und seine BMW-Crew war es ein erfolgreicher Start in die neue DTM-Saison: Ein Podium, eine Pole-Position und 25 Punkte auf dem Meisterschaftskonto stehen für den ehemaligen Formel-1-Piloten nach dem Auftakt in Hockenheim zu Buche. Ein Ergebnis, über das der 35-Jährige sehr zufrieden ist. "Für ein Rollout war es gar nicht so schlecht", grinst er.

Sein "gelbes Biest", wie er seinen gelben BMW liebevoll bezeichnet, war nagelneu und wurde bis zur letzten Minute in der RMG-Werkstatt aufgebaut. "Das erste Freie Training war in der Tat das Rollout meines Autos, denn es ist vorher noch keinen Meter gefahren", schildert Glock. "Die Jungs haben einen unglaublich guten Job gemacht. Sie kamen hierher und waren total übermüdet, weil sie in den letzten fünf Wochen rund um die Uhr gearbeitet haben."

Der gebürtige Hesse zieht seinen Hut vor der Leistung seines Teams: "Das Auto ist jedes Mal pünktlich auf die Strecke gegangen und war in einem Eins-A-Zustand. Meine Ingenieure, die völlig übermüdet und platt waren, haben einen sensationellen Job gemacht und immer zur richtigen Zeit die richtigen Änderungen vorgenommen."

Packender Zweikampf um den Sieg am Samstag

Dass der Einsatz seiner Jungs schon am ersten Rennwochenende belohnt wurde, freut Glock: "Sie haben so hart gearbeitet und deshalb ist es schön, dass ich ihnen etwas dafür zurückgeben kann."

Im Samstagsrennen kämpfte der BMW-Fahrer bis zur letzten Kurve mit dem Führenden Lucas Auer um den Sieg. Am Ende hatte zwar der Mercedes-Pilot die Nase vorn, doch Glock war glücklich über Platz zwei. "Ich weiß nicht, was Lucas vergangene Nacht gemacht hat. Vielleicht hatte er einen Plausch mit Gerhard (Berger, Auers Onkel; Anm. d. Red.) im ITR-Motorhome", scherzt er.

"Ich weiß nicht, was er im ersten Stint gemacht hat. Er ist mir einfach davongefahren und ich konnte ihm nicht folgen. Ich habe alles getan, um vor Paffett zu bleiben. Ich wusste, wenn ich vor ihm bleibe, dann kann ich auch davonziehen. Wenn du vier oder fünf Rennen hinter einem Auto herfährst, dann bauen die Reifen schneller ab. Das ist mir gelungen", ergänzt Glock

.

Nach dem Boxenstopp schloss er auf den Führenden Auer auf, doch er traute der Sache nicht: "Zuerst dachte ich, dass er mit mir spielt und die Räder schont. Aber dann habe ich gesehen, dass er Probleme mit den Reifen hat."

Pole-Position am Sonntag

Also startete der Deutsche seine Attacke auf den Österreicher. "Ich wusste, ich habe nur einen Versuch, um den Reifenvorteil zu nutzen. Aber Lucas hat sich gut verteidigt und ich hatte keine Chance an ihm vorbeizukommen", sagt Glock.

Er fügt hinzu: "Ich saß ihm Auto, das DRS offen und habe im Cockpit mit angeschoben, aber es hat nicht gereicht."

In der Qualifikation am Sonntag hat es dann trotz schwieriger Streckenbedingungen doch gereicht: Mit 0,179 Sekunden Vorsprung auf Rene Rast sicherte sich Glock die Pole-Position für Rennen zwei und heimste dafür drei Meisterschaftspunkte ein. Der BMW-Pilot erwischte einen guten Start und konnte seine Spitzenposition verteidigen.

Glock verliert beim Safety-Car-Neustart

Doch das Safety-Car und der anschließend folgende Neustart in Zweierreihen machten ihm einen Strich durch die Rechnung. Glock wurde beim Re-Start vom zweitplatzierten und späteren Rennsieger Jamie Green überrumpelt und verlor drei Plätze.

"Wenn oben auf grün geschaltet wird - erst dann dürfen wir beschleunigen", schimpft Glock. "Vorher dürfen wir das Tempo nicht erhöhen. Das hat er (Green; Anm. d. Red.) aber gemacht." Jamie Green wurde für sein Vergehen noch im Rennen mit einer Fünf-Sekunden-Zeitstrafe belegt.

Beim später einsetzenden Regen setzte Glock auf die falsche Strategie. "Ich habe mich ein wenig verzockt mit dem Wetter. Meine Information vor dem Start war, dass es einen kurzen Regenschauer geben und der Kurs dann wieder abtrocknen wird", erklärt er.

"Ich bin so lange auf Slicks draußen geblieben, weil ich mir einen Boxenstopp sparen wollte. Das habe ich leider falsch eingeschätzt. Ich habe dann ein bisschen länger gebraucht, bis meine Regenreifen zum Arbeiten kamen. Aber dann ging es gut und ich bin noch in die Punkte gefahren", ergänzt er.

Obwohl er in Hockenheim nicht in der Mitte des Siegerpodests stand, sei er glücklich über das Ergebnis. "Dass alle drei Hersteller unter den Top 3 sind, ist gut und ich hoffe, dass es eine gute Show für die Zuschauer war. Denn das ist die DTM: harter Motorsport. Es war ein sehr guter Auftakt für die Serie, da brauchen wir uns nicht verstecken", schließt Glock ab.

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