Ex-Formel-1-Boss Ecclestone: Bin bei Liberty nicht erwünscht

, 03.01.2018

Für seine Abwesenheit nach der Sommerpause hat Bernie Ecclestone eine Erklärung - Formel-1-Aufschwung dank Ferrari, nicht wegen der neuen Marketingmaßnahmen

Der frühere Formel-1-Boss Bernie Ecclestone schießt nach vereinzelten Provokationen vor einigen Monaten wieder gegen Liberty Media. In einem Interview mit 'auto motor und sport' erklärt der 87-Jährige ausbleibende Grand-Prix-Besuche in der zweiten Jahreshälfte 2017 damit, dass den neuen Chefs der Königsklasse sein Erscheinen nicht schmecken würde. "Ich habe das Gefühl, dass meine Nachfolger mich nicht mehr an der Strecke sehen wollen", sagt Bernie Ecclestone, ohne auf die Details einzugehen.

Fakt ist: Nach Besuchen in Bahrain, Russland, Spanien, Monaco, Aserbaidschan und Österreich war der Brite nach der Sommerpause nur in Brasilien - dem Heimatland seiner Ehefrau - zu Gast. Die restlichen Rennen verfolgte er im Fernsehen. Nach eigener Aussage mit Genuss: "Es ist heute entspannter, weil ich nicht mehr involviert bin", so Ecclestone mitsamt des nächsten Seitenhiebs auf Liberty: "Deshalb sehe ich auch mehr Dinge, die ich so nicht tun oder besser machen würde."

Ob Ecclestone bei Liberty tatsächlich unerwünscht ist und welche Gründe es dafür geben könnte, ist unklar. Dass der zum Ehrenvorsitzenden degradierte Zampano die Macht einmal mehr an sich reißen könnte, scheint angesichts der Besitzverhältnisse unrealistisch, zumal er die Formel 1 nicht mehr als sein Kind beschreiben will: "Das ist ein zu großes Wort", sagt er. "Es ist etwas, bei dem ich geholfen habe, es zu entwickeln. Mit allen Teams. Ich will sehen, wie das Produkt weiter wächst."

Er sei stolz auf die Formel 1 und wolle sie florieren sehen. In Anbetracht gestiegener Zuschauerzahlen erkennt Ecclestone den Aufwärtstrend, macht aber nicht Liberty, sondern Ferraris Erstarken verantwortlich. "Ich habe mich zuletzt immer wieder bei den Veranstaltern entschuldigt, weil ich ihnen für viel Geld etwas verkauft hatte, was den Ansprüchen nicht gerecht wurde. Sie hatten für die alte Formel 1 bezahlt. Alles, was sie bekommen haben, waren Mercedes-Siege", so Ecclestone weiter.

An den Geschäftsstrategien des US-amerikanischen Medienkonzerns hat er seine Zweifel. Neue Publicity-Maßnahmen wie das Stadtevent in London im vergangenen Sommer hält er eher für ein Risiko als für einen Fortschritt. Ecclestone spricht vom einem "Interessenkonflikt" und betont, dass es für Teams und Vermarkter wichtig wäre, Öffentlichkeitsarbeit in Eigenregie zu betreiben. "Wenn da die FOM (Formula One Mangement; Anm. d. Red.) noch als Dritter mitmischt, stiftet das nur Verwirrung. Wer tut was? Wer sagt was? Wie soll ich wissen, was den Teams und Veranstaltern wichtig ist?"

Jetzt kommentieren
Jetzt bewerten

Zum Bewerten musst Du registriert und eingeloggt sein.

Weitere Formel 1-News

2010 bis 2012: McLaren-interner Zweikampf zwischen Button und Hamilton

Button: Hamilton bei McLaren zu schlagen war die Krönung

Ex-Formel-1-Fahrer Jenson Button hat seine acht Rennsiege als Teamkollege Lewis Hamiltons als die wertvollsten seiner Karriere beschrieben. Besonders hoch schätzt er sie aus zwei Gründen ein: Zum einen wegen …

Lewis Hamilton und Felipe Massa: Fast wird schon zum WM-Titel 2018 gratuliert

Massa: Hamilton bei Mercedes ab sofort klarer Nummer-1-Pilot

Ex-Pilot Felipe Massa betrachtet Lewis Hamilton in der Formel-1-Saison 2018 als klaren Nummer-1-Fahrer der Mercedes-Mannschaft. Im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' vermutet der Brasilianer, dass die …

Renault hat nun in der Beziehung mit Red Bull die Zügel in der Hand

So bekommt Red Bull das Renault-Werksteam zu spüren

Renault engagiert sich seit 2016 wieder werksseitig in der Formel 1. Das bedeutet nicht nur, dass es mittelfristig wieder ein weiteres Topteam geben dürfte, sondern auch, dass sich für die Kunden etwas …

Verrauchter Renault-Motor: Zuverlässigkeit wurde der Performance untergeordnet

Renault-Chef gibt zu: "Haben 2017 mit dem Feuer gespielt"

Nachdem es einige Zeit eher ruhig war, flammte der Ehekrach zwischen Red Bull und Renault in der Formel-1-Saison 2017 einige Male wieder auf. Red Bull und vor allem Toro Rosso beklagten sich bitter über die …

Esteban Ocon sieht sich auf einem guten Weg bei allen Beteiligten

Ocons Geheimrezept: Mache einfach alle glücklich

Allen Querelen mit Sergio Perez zum Trotz gehört Esteban Ocon zu den Gewinnern der Formel-1-Saison 2017. Obschon er in der WM-Tabelle hinter dem routinierten Mexikaner gelandet ist, halten sämtliche …

Speed Heads - Sportwagen- und Auto-Magazin

Das Auto und Sportwagen Magazin mit täglich aktualisierten Auto News, Motorsport News, Auto Tests, Sportwagen Berichten und der streng geheimen Auto Zukunft. Speed Heads ist die Community für echte Auto-Fans und informiert im Sportwagen Magazin über Neuigkeiten aus der Welt der schnellen Autos.

  • emotiondrive Logo
  • World Car Awards Logo
  • Motorsport Total Logo